Viele Leute finden es irgendwie kompliziert und anstrengend Buckelpiste zu fahren. In der Tat eine interessante und tolerierbare Meinung, aber wir sind hier auf einer Seite für Buckelpistenexperten und da haben sich die Dinge entwickelt. Also passen wir die Anforderungen an.
Die Steigerungsformen einer Buckelpiste
Zu einer normalen Buckelpiste existieren Steigerungen. Steigerungen im Grad der Schwierigkeit:
Wir haben als erste Form eine
- verschneite Buckelpiste
dann eine
- verschneite Buckelpiste im Nebel
und noch eine dritte Variante, eine
- verschneite Buckelpiste im Nebel, wenn Du das Gelände nicht kennst
aber für dieses Vorhaben musst Du in der Lage sein, im Bruchteil einer Sekunde einen Purzelbaum zu schlagen – nämlich dann, wenn ein unerwartetes Loch auftaucht. So wie in den letzten Sekunden dieses Videos.
Bei kurzer Sicht haben Schneewände und Löcher ungefähr die gleiche Farbe wie der Nebel, sie sind weiß und können ohne eingebaute Radaranlage nicht erkannt werden. Denkt bitte bei gelegenheit an diesen Umstand. Was ich hier vorschlage, ist in etwa so gefährlich, wie Fahrrad fahren im Herbst, wenn Laub auf der Straße liegt.
Tiefschneefahren
Gerade im Bereich der Extremsportarten ereignen sich Absurdität, hohes Können und Faszination manchmal gleichzeitig. Das hört sich zwar unlogisch an, ist aber dann doch interessant in der Praxis.
Mein Kumpel Jogi hat mal gesagt, dass das Tiefschneefahren das schönste Erlebnis sei, welches er kenne. So ein Schneekissen, meinte er, erinnere ihn nämlich an etwas Elastisches und Rundes. Er sah darin eine Weichheit, wie man sie nur bei zwei Sachen fände: Tiefschnee und Frauenkörper seien zum hineinfallen weich beschaffen. So sei das nun mal.
Tiefschnee und Frauenkörper?
Jogi begab sich morgens – wenn es in der Nacht geschneit hatte – auf seine eigenen Routen. Er hatte sich einen Plan ausgedacht. Er wollte keine Stahlträger mehr sehen und keinen Laut mehr hören. Das Ziel war eine Abgeschiedenheit, eine „Stille“, wie man sie nur finden kann, wenn man früh los geht und sich auskennt. Er wollte raus in die großen Felder mit Schneekissen aus Millionen von weichen, weißgefärbten Daunen.
Zuvor hatte seine Hand am Ärmel meines Schlafanzugs gerüttelt, mit folgender Ansage: „Aufstehen, Du Honk, wir haben was vor heute. Es hat geschneit und die Sonne scheint. Was machst Du noch im Bett? Spinnst Du oder was?“ Meine Systeme fuhren hoch, zum Morgengrauen und auf seine Veranlassung hin.
Eine Stunde später schaute ich ihn an. Mit hundert Schritten stapfte er auf einen Platz, den er für gut befand. Bevor es los ging, schaute er hoch zur Sonne und auf die Felsformationen. Dann nach unten auf den Hang, der so geil aussah wie sonst was. Er klopfte mit den Stöcken in den Schnee. Es konnte los gehen, in diesem Moment wurden seine Ideen zur Tat – irgendeine Idee angewendet, anderes einfach ausgeblendet. Schnell noch ein paar Anstalten machen wie ein Pferd, das mit den Hufen scharrt – und dann Gummi geben.
Er ließ sich in die eben erwähnten Schneekissen hinein fallen und dabei spritzte der Schnee ordentlich in die Höhe. Manchmal hat er beim Fahren keine Luft mehr bekommen, weil der Schnee von den Knien ins Gesicht hoch schoss. Diese künstliche Atemnot hat ihn aber nicht nur nicht gestört, er liebte sie geradezu. Am Schluss machte er einen gewaltigen Stopp, spuckte den restlichen Schnee aus, schüttelte an seiner Jacke und grinste. Ein fröhlich aufgeräumter Jogi stand vor mir. Solche Aktionen sahen richtig entspannend aus, das muss man sagen und da konnte man den Rest schon vergessen.
So war das. Und so kann es auch heute noch sein, wenn Du die Haltekraft hast, im richtigen Moment aufzustehen.
Wie er es mit den Frauen gehalten hat, das kann ich nicht sagen – und wenn ich es wüsste, sähe ich keine Notwendigkeit mit Euch darüber zu reden.