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Buckelpistenfahren

Das Buckelpistenfahren ist eine Form des alpinen Skifahrens. Wenn viele Leute über eine Piste fahren, dann entstehen mit der Zeit Hügel und Buckel und diese Unterlage als Fahrrinne zu nehmen, ergibt eine nicht zu unterschätzende Art, um sich die Zeit zu zerstreuen. Solche Dinge sagen die einen.

Nur ist das im Augenblick niemandem bewusst.

Das liegt an dem Umstand, dass in den Alpen viel planiert wird. Die Pisten werden also eben und glatt gemacht. Warum? Weil die Touristen möglicherweise Angst vor dem Gelände bekommen könnten und wegbleiben würden, so dass Stille und Einsamkeit auf den Skipisten herrschen würde. Eine derartig ungünstige Situation möchte natürlich kein Liftbetreiber absichtlich auf seinem Gelände einrichten.

Aktuelle Situation

Wie auch immer. Der Buckelpistensport ist kein Breitensport. In den frühen 80-ern hat das anders ausgesehen: Da gab es bei 5.000 Wintersportlern im Skigebiet, nun,  immerhin so um die 10 Exemplare, die Buckelpisten gefahren sind und um die 5 davon haben es richtig krachen lassen.

Aber wer weis, vielleicht kann sich hier noch etwas entwickeln. Potential hat dieser Sport nämlich durchaus. Vielleicht wird Buckelpistenfahren mal in Richtung eines europäischen „Zen“ oder „Kung Fu“ gehen, mit dem, was dazugehört: Meistern, Schülern, historischen Treffpunkten und Initiationsriten. So die Meinung der Leute, die das Thema kennen.

Andere Sportarten

Auch andere Sportarten haben Elemente dessen ausgebildet, was den Buckelpistensport ausmacht. Wenn sich Skateboardfahrer oder Mountainbiker hier umschauen, dann sagen sie wahrscheinlich: „Ja das kennen wir doch“. Die Ideen dieser Webseite sind an anderen Stellen anwendbar, so dass sich Einstiegspunke bieten. Gummihund ist nicht nur skifahrensrelevant.

Ihr wollt wissen, woher der Name Gummihund kommt? Die Frage ist nachvollziehbar und hier wird’s erklärt.

Kein Wettkampfsport

Die Gegenwart konzentriert sich – der allgemeinen Tendenz folgend – auf das Wettkampfgeschehen. Man muss gewinnen, um etwas darzustellen. Klar, nachvollziehbar, das sind die Spielregeln. Aber auf Buckelpisten werden keine Rennen gewonnen. Es ist auch ein bisschen schwierig die Qualitäten der Fahrten zu unterschieden und zu prüfen. Buckelpistenfahren könnte der Prototyp für etwas sein, das auf mittlere Sicht mehr Spaß macht als Konkurrenzsport. In der Buckelpiste reicht Dir eine Fahrt für eine gewisse Initial-Aufmerksamkeit. Machst Du drei Fahrten, dann vergessen Dich all die unschuldigen Zuschauer am Hang nie wieder und bist Du zu alt geworden für den Wettkampf, so ist das nicht weiter schlimm. Aber es funktioniert nur in echt und nicht am Bildschirm. Jeder darf mitmachen – und wer‘s nicht kann, fällt wenigstens auf lustige Weise auf seine Nase. Am Abend haben alle etwas erlebt.

Mit Brettern über verschneite Hänge zu fahren ist eine Beschäftigung, die – im Vergleich etwa zum Fechten oder Ballett – noch neu ist,  aber die sich so etabliert hat, dass sie alt werden wird. Vor dem 20. Jahrhundert existierten keine Buckelpisten, so dass da keine Tradition entstehen konnte. Wenn sich heute niemand für „Gummihund“ interessiert, vielleicht bekommen wir ein Publikum in der Zukunft, denn vielleicht will jemand wissen, was bei den Anfängen, den „Early Days of Hot-Dogging“, so passiert ist. Das sollte dann jetzt und hier geschehen. Wobei ich als Kind nicht die erste Generation der Hot-Dogger gesehen habe, die quatsch machenden Kindsköpfe, nach Orientierung suchenden und sie gleich wieder verlierenden Kerle, sondern die zweite Generation von Fahrern, die „Cool Generation“, die das Thema bereits überraschend gut begriffen hatten. Wir lassen nochmals Revue passieren, was man am Ende des 20. Jahrhunderts erleben konnte. Das hatte, wie Ihr merken werdet, interessante Aspekte. Ihr hört hier von drückender Enge und Protest, von einem Aufbruch in den 70-ern und einer Ankunft nach Jahrzehnten, Ihr hört von Erkenntnissen des eigenen Unvermögens – die einem motivierend durchs Hirn schießen, vom Spaß an der Virtuosität und ihrem sich irgendwann ankündigenden Ende. Von Buckelpistenfahren zu Zeiten des Millenniums eben. Ein paar Jahre wird diese Seite noch abrufbar sein, schauen wir mal.

Die Dinge entwickelten sich. Wir befinden uns seit den frühen Zeiten auf der Suche nach einem „heiligen Gral“ – genauer auf der Suche einem Stil, der nachhaltig ist – also einer Methode, mit der man lange am Geschehen teilnehmen kann und wir haben sie bereits am Horizont aufflackern sehen, diese endgültige Technik. Diese Frage ist jedem Buckelpistenfahrer mal durch den Kopf gegangen, den es abends gezwickt hat in den Gelenken.

Ich war Mitglied einer eingeschweißten Truppe von Buckelpistenfahrern, bestehend aus Jogi, Frank, Andreas, Bernd, Stefan und Netti, die sich teilweise noch nicht mal kannten. Richtig furchteinflößend konnte eigentlich nur Jogi fahren.

Dieses Kompendium in einer Viertelstunde

Warum ich behaupte, dass diese Webseite das einzige Kompendium ist? Anfangs nannte ich diesen Auftritt einen „Blog“. Mit diesem eher zufälligen Titel versuchte ich in die Wikipedia aufgenommen zu werden – aber dort hieß es nach fünf  Minuten emotionslos, ein Blog sei unseriös. Daher der Wechsel zum Kompendium und demnächst versuche ich es vielleicht wieder.

Sollte jemand eine zweite Anlaufstelle anfertigen, korrigiere ich mich natürlich und schreibe „eine von mehreren Abhandlungen“. Das wäre wunderbar und ich hätte meine kollegiale Freude am Eintauchen in andere Sichtweisen – aber hier ist nichts verfasst worden. Niemand hat das Bedürfnis, detailliert über unseren Sport zu berichten.

Natürlich hat sich hier einiges angesammelt und vielleicht habt Ihr gar keine Gelegenheit, diesen Text ausführlich zu studieren, in dieser bekanntlich so schnelllebigen Zeit, heutzutage. Daher stelle ich gleich ein paar Seiten vor, also eine Auswahl, wo Ihr mal ausprobieren könnt, ob der Text was für Euch ist.

Und das war’s, schon ist Gummihund vorgestellt und ihr dürft mitreden. Die Geschichten und Überlegungen gehen bis in die Zeit von 1975. Schon ganz schön lange her das Ganze.

Wenn Euch Gummihund nicht interessiert, dann könnt Ihr eventuell gut einschlafen bei den Texten. Mein Nachbar kann super einschlafen, wenn ich ihm abends einige Kapitel vorlese … ist das nicht toll? Keine Pillen nötig, keine Massagen, einfach nur aus Gummihund vorlesen lassen und schon kommt der gewünschte Schlaf über Dich.

Bebilderung

Dieses Kompendium ist mit Bildern versehen. Es handelt sich meist um Zeichnungen. Fotos wären vielleicht interessanter gewesen, aber es ist irgendwie nicht so einfach zu knipsen. Mir jedenfalls passieren ständig Missgeschicke, ich bin da so unkoordiniert. In Liftschlangen werden die Apparate angestoßen und das verzieht die Optik und die Dinger sind anschließend nahezu unbrauchbar. Außerdem werden die Apparate immer teurer in letzter Zeit und mit Mobilfunkgeräten kann man irgendwie auch keine guten Fotos machen.

Niemand wird übrigens durch Fotoaufnahmen zur Buckelpiste kommen. Auf Bildschirmen sieht dieser Sport eher langweilig aus, und so entsteht kein Schaden, die Fototechnik einfach außen vor zu lassen.

Die Motivation

Bevor das Internet aufkam, existierte im deutschen Sprachraum nichts verwertbares, da war kein Text aufzutreiben, der einem half, egal in welchen Regalen man suchte. Auch eine Suche im englischsprachigen oder französischsprachigen Raum hat kein Resultat gebracht. Manchmal ist einem langweilig und dann setzt man sich ans Schreibgerät – alleine deshalb, weil etwas haften geblieben sein könnte, etwas, das man noch näher kennen lernen möchte. Wenn man einen Text nicht findet, soll man ihn selbst schreiben. Wenn man eine Musik nirgends hört, soll man sie produzieren, wenn man Bilder nicht sieht, soll man sie auf die Leinwand bringen. Definitiv. Das hat – wie wir alle wissen – der stets besoffene Tom Waits gesagt, kurz bevor er sich entschloss, die menschliche Lebenswelt und das ganze Universum auf eine nahezu fürchterliche – wenn nicht gar tendenziös gefärbte – Weise zu beleidigen, indem er das selbst unter aufgeklärten Leuten nur schwer zu ertragende Album namens „Frank’s Wild Years“ aufnahm.

Vielleicht hilft dieser Bericht irgendeinem Idioten unter Euch beim Erlernen des Sportes. Ob ihr nun einigermaßen Ski fahren könnt oder noch übt oder einfach am Rande interessiert seid – als Betrachter und Publikum sollt Ihr nicht vor verschlossenen Toren stehen, denn ich habe diese Webseite frei zugänglich gemacht. Welch ein Kunststück, eine Webseite frei zugänglich zu machen. Nach der Lektüre dieser Seiten könnt Ihr dann mal vor Ort schauen was da los ist, und ob ihr Lust habt an der Teilnahme beim Tanz auf dem Vulkan. So schwer ist Buckelpiste nun auch wieder nicht zu lernen, vor allem nicht, wenn ihr die notwendigen Informationen aufgenommen habt.

Und was ist jetzt mit denen, die nicht Ski fahren, keine Helis springen und nicht auf Rindviechern Rodeo reiten, wie schätzungsweise 90 Prozent der Bevölkerung? Nun, Buckelpistenfahren ist auch nur eine Art von Leistungssport und dieser spielt sich ja nicht außerhalb des öffentlichen Interesses ab. Wenn ich dennoch den einen oder anderen von Euch auf neue Aspekte im sportlichen Dasein aufmerksam machen werde –  wobei ich nicht sagen möchte, dass hier jemand unaufmerksam ist – dann ist das doch was. Wir Buckelpistenfahrer sind leicht verrückt, revolutionär und auch etwas sadistisch. Das heißt: Wir übersehen gerne, dass es uns stören sollte, wenn andere durch uns leiden.

Viel Spaß also bei dieser kleinen, vielleicht tatsächlich etwas unseriösen aber fröhlichen Reise zu den Ursprüngen des Hot-Doggings.

Wie?

Ja, das fehlt noch: Pavel Frejka heiße ich.
Wozu es noch länger verheimlichen.